Mit Ablauf des Monats September tritt der Vorsitzende Richter der 5. Kammer und der 1. Disziplinarkammer des Verwaltungsgerichts Münster, Dr. Klaus Mertens, wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand. Am vergangenen Mittwoch wurde er im Gericht verabschiedet.
Der gebürtige Münsteraner begann seine richterliche Laufbahn nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Münster und Innsbruck, dem Referendariat und der Promotion in Münster im September 1978 am Verwaltungsgericht Münster. Hier gehörte er im Verlauf seiner 34 Dienstjahre verschiedenen Kammern an. Schwerpunkte seiner Tätigkeit betrafen Verfahren aus den Bereichen des Sozialrechts und des Beamtenrechts. Sein besonderes Engagement galt dabei dem Disziplinarrecht. Schon von 1982 bis 1994 gehörte er einer Disziplinarkammer des Gerichts für Landesbeamte an; 2007 wurde er deren Vorsitzender. Außerdem war er seit 1985 Vorsitzender des Berufsgerichts für Heilberufe und hier für Ärzte, anfangs auch für Apotheker, zuständig. 2004 wurde Dr. Mertens an das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen abgeordnet und kehrte zum Verwaltungsgericht Münster zurück, wo er anschließend zum Vorsitzenden Richter am Verwaltungsgericht ernannt wurde.
Neben seiner richterlichen Tätigkeit gestaltete Dr. Klaus Mertens auch die allgemeinen Verhältnisse im Verwaltungsgericht Münster in prägender Weise mit: Über 20 Jahre lang gehörte er dem Präsidium des Gerichts an, dem Selbstverwaltungsorgan der Richterschaft. Seit 1995 war er als Dezernent für die elektronische Datenverarbeitung des Gerichts zuständig. Intensiv kümmerte sich Dr. Mertens auch um die Ausbildung des juristischen Nachwuchses: Viele Juristen in Münster absolvierten einen Teil ihrer Ausbildung in den von ihm geleiten Referendar-Arbeitsgemeinschaften oder in seinen seit 1983 als Lehrbeauftragter an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gehaltenen Vorlesungen zum Staatshaftungsrecht. Einem breiteren Publikum ist Dr. Mertens auch als langjähriger 1. Oboist des collegium musicum instrumentale der Universität bekannt.