Mit Ablauf des 31. August 2021 tritt der Präsident des Verwaltungsgerichts Münster, Manfred Koopmann, nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand. Herr Justizminister Biesenbach händigte ihm am 25. August 2021 in Düsseldorf die Urkunde hierüber aus.

Manfred Koopmann wurde 1955 in Schepsdorf-Lohne (jetzt: Wietmarschen) im Emsland geboren. Er bestand 1975 in Lingen das Abitur, studierte nach dem Grundwehrdienst in Bonn und Münster Rechtswissenschaften und legte im Januar 1982 in Münster die erste und im April 1985 in Düsseldorf die zweite juristische Staatsprüfung ab. Seine richterliche Laufbahn begann Manfred Koopmann im Februar 1986 beim Verwaltungsgericht Düsseldorf. Nach Abordnungen an die Stadt Hilden und an die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen wurde er 1993 zum Richter am Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen ernannt. Hier war er in verschiedenen Senaten tätig und wirkte als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Verfassungsgerichtshof Nordrhein-Westfalen sowie in der Gerichtsverwaltung als Personaldezernent. 1999 wurde er zum Vorsitzenden Richter am Oberverwaltungsgericht ernannt und leitete zunächst den unter anderem mit dem Prüfungs-, Sozialhilfe- und Kommunalrecht befassten 22. Senat, anschließend den mit dem Sozialhilfe- und dem Jugendhilferecht befassten 12. Senat. 2004 wurde Manfred Koopmann von der Landesregierung zum Präsidenten des Verwaltungsgerichts Münster ernannt. Hier leitete er die 1. Kammer, die im Schwerpunkt unter anderem für das Kommunalrecht, das Schulrecht, das Staatsorganisationsrecht und das Polizei- und Ordnungsrecht zuständig ist. Neben seiner richterlichen Tätigkeit ist Manfred Koopmann Mitautor eines Kommentars zum Schulrecht. Außerdem ist er seit 2009 Co-Vorsitzender der Juristischen Studiengesellschaft Münster.

Nunmehr hat das Verwaltungsgericht Münster Manfred Koopmann in den Ruhestand verabschiedet. In seiner nahezu 17jährigen Amtszeit musste unter vielem anderen der Standort des Gerichts und im Zuge eines starken personellen Umbruchs der qualifizierte Nachwuchs gesichert, die Dauer der Verfahren verkürzt und das Gericht zum Beispiel mit der Einführung der elektronischen Aktenführung an die modernen Anforderungen angepasst werden. „Das Gesamtpaket hat gestimmt“, stellt Manfred Koopmann rückblickend fest und bezieht sich dabei auf die Vielfalt seiner Aufgaben in Rechtsprechung, Gerichtsverwaltung und beruflichem Umfeld und die familiäre Einwurzelung in Münster und dem Münsterland. „Ich freue mich sehr über die gute Integration der vielen neu eingestellten oder von anderen Gerichten für die Bearbeitung der zahlreichen Asylverfahren abgeordneten Kolleginnen und Kollegen. Besonders froh bin ich auch, dass es gelungen ist, das Gerichtsgebäude nach jahrelangen Verhandlungen um Standort, Finanzierung und Interimsunterbringung im vorgesehenen Zeitrahmen umfassend zu sanieren. Dabei bin ich allen Gerichtsangehörigen sehr dankbar, dass die Effektivität des Rechtsschutzes unter den aufwendigen Umzügen bei Beginn und zu Ende der Sanierung nicht gelitten hat. Ein Highlight war die Organisation des bundesweit beachteten Kongresses ‚Verwaltungsgerichtstag 2013‘ mit über 1000 Besuchern. Als außergewöhnlich herausfordernd stellte sich in den letzten anderthalb Jahre natürlich die Leitung des Gerichts unter den Bedingungen der Corona-Pandemie heraus.“

Nun wird Manfred Koopmann mehr Zeit insbesondere für seine Familie mit drei Kindern und mittlerweile drei Enkelkindern haben.